Jurybericht zur Landesfotomeisterschaft 2025
Die Landesfotomeisterschaft 2025 des DVF Hessen/Rheinland-Pfalz war auch in diesem Jahr ein spannender Höhepunkt im Wettbewerbskalender. Zahlreiche Fotografinnen und Fotografen aus dem gesamten Landesverband haben ihre besten Arbeiten eingereicht und zeigten eindrucksvoll die Vielfalt und Qualität der aktuellen Amateurfotografie.
Qualität durch Technik - und Feingefühl
Bei der Jurierung fiel besonders auf: Viele Bilder überzeugten durch starke Motive, kreative Ansätze oder ungewöhnliche Perspektiven. Doch in nicht wenigen Fällen blieb der letzte gestalterische Feinschliff aus. Störende Bildelemente, stürzende Linien oder unausgewogene Kontraste und Farben ließen das Potenzial einzelner Werke ungenutzt.
Heute ist es fast unerlässlich, bei Wettbewerbsbildern gezielt mit digitaler Nachbearbeitung zu arbeiten – nicht um Realität zu verfälschen, sondern um die Bildaussage zu schärfen. Wer auf Werkzeuge wie Photoshop gekonnt zurückgreift, verschafft seinem Bild den entscheidenden Vorteil.
Die Seriensparte – nicht mehr die Königsdisziplin?
Auffällig war auch eine Veränderung in der Seriensparte. Was früher oft als die kreativ und technisch stärkste Kategorie galt, wirkte in diesem Jahr uneinheitlicher. Einige Serien beeindruckten durch starke Konzepte und Bildfolgen – etwa durch die künstlerische Interpretation von Alltagsmotiven wie Wurzeln, Rinden oder Straßenschildern. Andere wiederum blieben hinter den Erwartungen zurück.
Gerade in der Serie zeigt sich, wer ein Thema wirklich durchdrungen und in eine durchgängige Bildsprache überführt hat. Die besten Arbeiten wirkten wie visuelle Essays – durchdacht, reduziert und gleichzeitig aussagestark.
Jurorenpreise:
Besonders hervorgehoben wurde ein Bild, das die Situation rund um japanische Bahngleise inszeniert. Zwei Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszüge wurden hier auf faszinierende Weise eingefangen. Die dichte, fast geheimnisvolle Atmosphäre sowie die futuristisch anmutende Bearbeitung vermittelten Tempo und Spannung auf eindrucksvolle Weise. Für diese außergewöhnliche fotografische Leistung vergab M. Egerer den Jurorenpreis an den Autor Horst Dostet mit dem Bild "Kraftprotze".
Jurorenpreise sind häufig etwas Besonderes, zeigen sie doch oft eine ganz individuelle Sicht eines Fotografen, die nicht immer alle Juroren gleichermaßen erreicht. Für mich sind immer dann Bilder besonders interessant, wenn sie etwas zeigen, was man normalerweise nicht sieht. Oder anders ausgedrückt, wenn ein Autor die Kraft der Fotografie nutzt um dem Betrachter neue Aspekte der Kunst zu vermitteln. Alle diese Kriterien treffen auf das Bild „Leica Wetzlar“ von Helga Warnke zu. Deshalb habe ich in voller Überzeugung meinen Jurypreis für dieses Werk gegeben. Herzlichen Glückwunsch dafür an die Autorin. Na ja, bei der Titelwahl wäre noch Luft nach oben… Manfred Kriegelstein
Fazit: Die Zukunft bleibt spannend
Die Landesfotomeisterschaft 2025 hat gezeigt, wie lebendig die fotografische Szene in unserem Landesverband ist. Kreativität, Experimentierfreude und technisches Können gehen dabei Hand in Hand.
Wir gratulieren allen Preisträgerinnen und Preisträgern herzlich und danken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre Beiträge. Wir freuen uns bereits jetzt auf die kommenden Wettbewerbe – mit neuen Themen, neuen Ideen und neuen Bildern!
Die Juroren:
Monika Egerer, Steffanie Mathiesen, Manfred Kriegelstrein, Wolfgang Elster